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Dortmunder Leichtathleten trauern um Horst Merz

Trauer um Horst Merz. Der langjährige Leichtathletik-Mitarbeiter der Ruhr Nachrichten schloss nach einem erfüllten Leben am vergangenen Samstag im Alter von 86 Jahren für immer die Augen.

Bis zuletzt zeigte er noch große Begeisterung für die olympische Sportart. So war er trotz seiner angeschlagenen Gesundheit am 03. Oktober noch Zuschauer beim Sparkassen-Phoenix-Halbmarathon und strahlte, als einige Läuferinnen und Läufer auf ihn zukamen und ihn begrüßten.

Den früheren Sprinter, der seit 1966 für den Lokalsport der Dortmunder Ruhr Nachrichten arbeitete, kannte alle und alle kannten ihn. Seine Freundlichkeit, seine menschliche Wärme und seine aufmunternden Worte in einer angespannten Wettkampf-Situation verschafften ihm den psychologisch wichtigen Zugang zu den Sportlerinnen und Sportlern. Aufgrund seiner Athletennähe erhielt er viele interessante Informationen, die er anschließend in seine Berichterstattung einfließen lassen konnte.

Bei unzähligen Deutschen Meisterschaften, Westfalenmeisterschaften und auch kleineren Sportfesten war Horst Merz als eifriger Berichterstatter im Einsatz. Athleten, Veranstalter und Leser schätzten seine Objektivität.

Im Laufe seiner fast 60-jährigen Tätigkeit hat er alle Höhen und Tiefen der Dortmunder Leichtathletik miterlebt und darüber berichtet. So konnte er unter anderem den Werdegang von Annegret Richter von einer 17-jährigen hoffnungsvollen Sprinterin bis hin zur Doppel-Olympiasiegerin mitverfolgen. Die Sparkassen Indoor Meetings in der Helmut-Körnig-Halle, die einen Teil der World Athletics Indoor Tour bilden, waren für ihn immer ein besonderes Highlight.

Auch der technische Wandel faszinierte Horst Merz . Als er 1966 mit der Berichterstattung über die Dortmunder Leichtathletik anfing, schrieb er seine Texte auf einer Torpedo-Koffer-Schreibmaschine, deren Tasten mit einigem Kraftaufwand betätigt werden mussten. Als man noch keine elektronischen Übertragungswege kannte, gab er seine Berichte persönlich in der Redaktion ab oder übermittelte sie telefonisch. Seine Fotos „schoss“ er mit einer Analog-Kamera, und es dauerte einige Zeit, bis seine Bilder entwickelt wurden.

Zu den Ruhr Nachrichten kam Horst Merz 1966, als er einen Beitrag über den TSC Eintracht 48/95 zur Sportredaktion-Redaktion brachte, und der damalige RN-Sportchef Erwin Riep ihn fragte, ob ich das nicht regelmäßig machen wolle. Der frühere Sprinter sagte sofort zu, denn Schreiben zählte zu seinen großen Hobbys.

Horst Merz hat sich nicht nur als Journalist in der Leichtathletik-Szene einen Namen gemacht. Jahrelang war er auch ein gefragter Sprecher bei Leichtathletik-Veranstaltungen. So führte er unter anderem beim Dortmunder Citylauf, beim Parklauf „Rund um den Fernsehturm“ und beim Internationalen Städtekampf in der Helmut-Körnig-Halle als Moderator kompetent durch das Programm.

In der Leichtathletik-Abteilung des TSC Eintracht 48/95 Dortmund engagierte er sich seit Anfang der 1960er Jahre zunächst als Trainer und dann als Vorstandsmitglied. Horst Merz war auch Mitbegründer des Parklaufs „Rund um den Fernsehturm“ und entwickelte und pflegte die Kontakte zu Dortmunds Partnerstadt Amiens (Frankreich). Aufgrund seines langjährigen und vielfältigen Engagements in der Leichtathletik zeichnete der damalige Vizepräsident Leichtathletik des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), Hans Schulz, den Eintrachtler vor zwölf Jahren mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) aus.

Ruhe in Frieden, lieber Horst.

(Peter Middel)


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