Wie erst jetzt bekannt wurde, starb Hans Trippelsdorf Ende des Jahres im Alter von 86 Jahren. Der frühere Oberstudienrat mit den Fächern Sport, Geographie und Religion war über drei Jahrzehnte erfolgreicher Sprinttrainer von Westfalia Herne und der LG Olympia Dortmund. Darüber hinaus engagierte er sich im Sprintbereich als Landesdisziplin-Trainer für den Fußball-und Leichtathletik-Verband Westfalen.
Bereits als Jugendlicher schlug sein Herz für die Leichtathletik. Darüber hinaus fand er auch Gefallen am Handball, am Rudern und am Ski-Laufen. Nachdem Hans Trippelsdorf in der Leichtathletik seine Karriere als Sprinter und Zehnkämpfer beendet hatte, wurde er Trainer und machte sich durch die Erfolge seiner Athletinnen und Athleten schnell einen Namen in der Westfälischen Leichtathletik.
Sein großes Verständnis für die Feinheiten des Sprints machten ihn zum beliebten Mentor vieler aufstrebenden jungen Sprinterinnen, denn sein Schwerpunkt bildete der „Sprint weiblich“. Zu den herausragenden Athletinnen, die der erfolgreiche Coach betreute, zählte Elke Vollmer, die unter anderem 1979 bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in München Gold im 60-Meter-Sprint der weiblichen Jugend in 7,47 Sekunden gewann. Im selben Jahr stürmte die damalige Nachwuchssprinterin der damaligen LAV Dortmund (seit 1989 LG Olympia Dortmund) auch bei den DLV-Jugend-Titel in Saarbrücken über 100 Meter als Siegerin durchs Ziel und hatte großen Anteil am sicheren Erfolg der LAV Dortmund in der 4x100-Meter-Staffel in 46,01 Sekunden.
1979 und 1980 wurde Elke Vollmer, die Bestzeiten von 11,46 Sekunden über 100 Meter und 23,45 Sekunden über 200 Meter hatte, auch mit der Dortmunder Frauenstaffel deutsche Meisterin. Zu diesem erfolgreichen Quartett zählte damals auch Doppel-Olympiasiegerin Annegret Richter. Neben Elke Vollmer führte Hans Trippelsdorf auch Sabine Klösters, Andrea Niggemann, Stephanie Hütz und Mirja Knuth bei deutschen Meisterschaften zu zahlreichen Titeln und Medaillengewinnen. In seiner Funktion als Landesdisziplintrainer im „Sprint weiblich“ war der engagierte Pädagoge, der das Amt 1980 vom früheren Dortmunder 400-Meter-As Manfred Poerschke übernommen hatte, auch zuständig für die Nominierung der westfälischen -Mädchen-Staffeln bei den alljährlich stattfindenden Landesvergleichskämpfen und zeigte dabei viel Fingerspitzengefühl. „Hans Trippelsdorf war ein hervorragender Trainerkollege, der vor allem im Sprintbereich über exzellente Fachkenntnisse verfügte,“ würdigte der langjährige Sprecher der Westfälischen Landesdisziplin-Trainer, Heinrich Casper, die langjährigen Verdienste des Verstorbenen.
Der Erfolgscoach des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) und der LG Olympia verstand es zudem , seine Athletinnen und Athleten zu motivieren und ihnen das entsprechende Selbstvertrauen zu geben, das Beste aus sich herauszuholen. Neben seiner Tätigkeit als Trainer war Hans Trippelsdorf auch ein engagierter Gymnasial-Lehrer, der seine Schülerinnen und Schüler nicht nur in den Fächern Sport, Geographie und Religion unterrichtete, sondern ihnen auch wichtige Werte für ihren weiteren Lebensweg vermittelte. Trotz gesundheitlicher Schwierigkeiten ließ sich der Vater von zwei Kindern und drei Enkelkindern immer noch bei Leichtathletik-Veranstaltungen sehen, hielt sich dabei als stiller Beobachter aber immer im Hintergrund auf.
Trauer um Hans Trippelsdorf
- LGO intern
