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Annegret Richter feiert 75. Geburtstag

Annegret Richter feiert am 13. Oktober 2025 ihren 75. Geburtstag – und bleibt auch an diesem Ehrentag nahbar und bodenständig. Die gebürtige Dortmunderin schrieb Sportgeschichte, vor allem bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal: Über 100 Meter sprintete sie in 11,08 Sekunden zu Gold vor Renate Stecher (11,13 Sek.) und ihrer DLV-Teamkollegin Inge Helten (11,17 Sek.). Bereits im Halbfinale hatte die damals 25-Jährige vom OSC Dortmund in 11,01 Sekunden einen Weltrekord aufgestellt – deutlich in Führung liegend, ließ sie auf den letzten Metern austrudeln; eine Zeit unter elf Sekunden schien möglich.

Neben dem Olympiasieg über 100 Meter brachte Annegret Richter zwei Silbermedaillen aus Montreal mit nach Hause: Über 200 Meter lief sie 22,39 Sekunden (hauchdünn hinter Bärbel Eckert/22,37 Sek.), in der 4×100-Meter-Staffel stellte das DLV-Quartett mit Elvira Possekel, Inge Helten, Annegret Richter und Annegret Kroniger in 42,59 Sekunden Deutschen Rekord auf – die DDR siegte in 42,55 Sekunden. Ihre erste olympische Medaille hatte die Dortmunderin bereits 1972 in München gewonnen: Zusammen mit Christiane Krause, Ingrid Mickler-Becker und Heide Rosendahl sprintete sie in der 4×100-Meter-Staffel in 42,81 Sekunden Weltrekord und zu Gold. Mit insgesamt vier olympischen Plaketten (zweimal Gold, zweimal Silber) zählt sie zu den erfolgreichsten deutschen Leichtathletinnen der Olympiageschichte.

Auch national setzte die frühere Weltklasse-Sprinterin, seit 1971 mit Hürdensprinter Manfred Richter verheiratet, Maßstäbe: 28 deutsche Meistertitel, darunter zwischen 1970 und 1980 gleich fünfmal das begehrte „Triple“ aus 100 m, 200 m und 4×100 m. Geprägt war ihre Laufbahn stets vom Teamgedanken. Von 1970 bis 1980 lief sie in allen Staffeln der Nationalmannschaft. Im Verein gehört der DM-Titel 1977 in Hamburg zu ihren schönsten Erinnerungen: Gemeinsam mit Gaby Bußmann, Sabine Klösters und Ina Walburg gewann die 4×100-Meter-Staffel des OSC gegen Bayer Leverkusen. Aufgrund einer schweren Angina verzichtete Annegret Richter zwar auf Einzelstarts, wollte ihre jüngeren Teamkolleginnen aber nicht im Stich lassen – und machte als Schlussläuferin mit einem fulminanten Endspurt einen Rückstand von gut sieben Metern wett. Auch bei den früheren DMM-Wettkämpfen stellte sie sich in den Dienst der Mannschaft – nicht nur im Sprint, sondern immer wieder auch im Weitsprung; 1979 „flog“ sie in Ludwigshafen auf starke 6,53 Meter.

Für ihre Erfolge wurde Annegret Richter vielfach geehrt, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Rudolf-Harbig-Gedächtnis-Preis, dem Silbernen Lorbeerblatt und dem Landesverdienstorden NRW. Seit 2016 ist sie zudem Ehrenmitglied des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen.

Trotz Angeboten anderer Vereine ist sie Dortmund immer treu geblieben. „Dortmund ist meine echte Heimat. Hier bin ich geboren und aufgewachsen, hier sind echte Freundschaften entstanden und hier habe ich meine sportlichen Erfolge begonnen“, sagt sie. „Wenn dann die Familie entsteht und auch die Kinder und Enkel diesen Platz als ihre Heimat empfinden, verfestigt sich das Gefühl, hier zu Hause zu sein. Ich habe viele wunderschöne Orte auf der Welt kennengelernt – aber wenn man gerne hierhin zurückkommt, bestätigt sich, am richtigen Ort zu leben.“

Nach der aktiven Laufbahn war Richter im Auftrag der Stadt Dortmund an Schulen auf Talentsuche – mit großem Erfolg. Es folgten 25 Jahre bei einem Sportartikelhersteller; nach der Pensionierung engagierte sie sich als Schöffin am Landgericht.

Heute steht nicht mehr der Sport, sondern die Familie im Mittelpunkt. Besonders stolz ist sie auf ihre Kinder Daniela und Marcus sowie die beiden Enkel, mit denen sie zusammen mit ihrem Mann viel unternimmt. Daniela promovierte 2013 in Heidelberg und arbeitet am Deutschen Krebsforschungszentrum in Dresden. Marcus, früher Westfalenmeister im Hammerwurf, wurde zunächst Physiotherapeut und ist nach weiterem Studium heute Mediziner. Die Nähe zur Familie des Sohnes prägt auch den Alltag: „Durch die räumliche Nähe ergeben sich regelmäßige, aber auch spontane Hilfen bei der Betreuung“, erzählt sie. „Maximilian ist 7, Mara 4½ Jahre alt. Wir begleiten sie seit der Geburt – durch Kita, Schwimmunterricht, Kinderturnen und jetzt auch in die Schule. Wir haben zwei wunderbare Enkel, und sie sind jede Minute der Zuwendung wert.“

Und wie hält sich die Doppel-Olympiasiegerin heute fit? „Bis zum Beginn der Pandemie bin ich regelmäßig ins Fitnessstudio gegangen. Danach habe ich – auch durch die schöne Ablenkung durch die Enkel – den Weg dorthin nicht wiedergefunden. Die Enkel und die Gartenarbeit halten mich fit.“ Zufrieden blickt sie auf ihr Leben: „So wie es jetzt ist, bin ich mit allem zufrieden – und ich hoffe, dass es noch lange so bleibt.“

Die LG Olympia Dortmund gratuliert Annegret Richter herzlich zum 75. Geburtstag!


#lgolympia

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